August 2023
Dr. Carmen Mota Reyes forscht unter der Leitung von Prof. I. Ekin Demir die Genexpression von Neuronen aus Spinalganglien, die die Bauchspeicheldrüse innervieren (Fotos: MRI und privat)
Die International Association of Pancreatology (IAP) ist ein Zusammenschluss nationaler und internationaler Gesellschaften mit Sitz in New Delhi, die sich weltweit für die Weiterentwicklung des Fachgebiets der Pankreatologie einsetzen. Mit über 3.500 Mitgliedern aus 32 Ländern umfasst die Vereinigung sowohl Grundlagenwissenschaftler/innen als auch klinische Forscher/innen. Sie erforschen gemeinsam die Biologie und Pathophysiologie der Bauchspeicheldrüse und forschen nach innovativen Behandlungsmethoden und verbesserten Behandlungsergebnissen für Bauchspeichel-drüsenerkrankungen. Der Young Investigator Award, der sowohl von der IAP als auch von der der American Pancreatic Association (APA) Foundation, mit Sitz in Kansas City, unterstützt wird, soll die Forschung von Nachwuchswissenschaftler/ innen auf globaler Ebene anregen und fördern. Dieser renommierte Preis ist mit 100.000 Dollar dotiert, um die Kosten eines Forschungsprojekts zu unterstützen.
„Ein besseres Verständnis der neuronalen Signalwege, die die Immunreaktionen in Tumore steuern, könnte uns einer wirksamen Immuntherapie beim Bauchspeicheldrüsenkrebs einen Schritt näherbringen“, so Dr. Carmen Mota Reyes, Ärztin an der Klinik und Poliklinik für Chirurgie des Universitätsklinikums rechts der Isar der Technischen Universität München. Zur Durchführung Ihres Forschungsprojekts „Neuro-immune Kommunikation steuert die Anti-Tumor Immunantwort bei Bauchspeicheldrüsenkrebs“ hat sie den begehrten IAP & APAF 2023 Young Investigator Grant erhalten.
Herzlich gratulieren hierzu insbesondere Forschungsgruppenleiter Prof. Dr. Dr. I. Ekin Demir, (Leitender Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Chirurgie) und Klinikdirektor der Klinik und Poliklinik für Chirurgie Herr Univ.-Prof. Dr. Helmut Friess: „Wir sehen durch diese Förderung eine sehr positive Entwicklung der Wahrnehmung der sehr wertvollen Forschungsarbeiten an unserer Klinik, die stets dem Wohle unserer Patientinnen und Patienten dienen.“
Mota-Reyes‘ Forschungsprojekt befasst sich mit der komplexen Beziehung zwischen den Nerven und dem Immunsystem beim Bauchspeicheldrüsenkrebs. Das Nervensystem und das Immunsystem unseres Körpers kommunizieren miteinander, um uns gesund zu halten. Diese Zusammenarbeit kann jedoch bei Erkrankungen wie Krebs gestört werden. In dieser Studie soll untersucht werden, wie sich die Rolle des Nervensystems beim Bauchspeicheldrüsenkrebs auf die Fähigkeit des Körpers auswirkt, Tumore zu bekämpfen.
In früheren Studien hat die Pankreatischen Neuropathie und Schmerz-Forschungsgruppe an der Klinik und Poliklinik für Chirurgie, die seit vielen Jahren auch von der Stiftung Chirurgie TU München unterstützt wird, bereits eine bemerkenswerte Entdeckung gemacht: Bauchspeicheldrüsenkrebszellen sind in der Lage, das Verhalten der Nerven in der Bauchspeicheldrüse zu verändern. Diese Veränderung löst die Freisetzung spezifischer Signale aus, die Immunzellen anlocken. Diese Entdeckung deutet darauf hin, dass Krebszellen die Nerven manipulieren könnten, um sich der Erkennung durch das Immunsystem zu entziehen, so dass sie effektiver wachsen und sich ausbreiten können.