Die Klinikpartnerschaft zwischen dem Komfo Anokye Teaching Hospital (KATH) in Kumasi in Ghana und dem Universitätsklinikum rechts der Isar erhält eine weitere Förderzusage über 100.000 Euro. Zudem wurde Dr. Victor Chawey von der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie mit der ersten Leonard-Schweiberer Medaille für internationale Zusammenarbeit ausgezeichnet. Dr. Stefinger (MdB) gratulierte bei einem Vorort-Besuch im der Chirurgie. Gefördert  wird die Klinikpartnerschaft durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung – BMZ und der Else Kröner-Fresenius-Stiftung.

MdB Dr. Wolfgang Stefinger (vorne links), Klinikdirektor Univ.-Prof. Dr. med. Helmut Friess (vorne rechts), Preisträger Dr. Victor Chawey (hinten links), Oberarzt PD Dr. Dr. Daniel Hartmann (hinten rechts)
Dr. Nadine Westphal (Bereichsleitung Klinikentwicklung, Klinik und Poliklinik für Chirurgie), Univ.-Prof. Dr. med. Helmut Friess (Direktor der Klinik und Poliklinik für Chirurgie), Dr. Wolfgang Stefinger (MdB), Dr. Victor Chawey (Preisträger, KATH)

Ziel der aktuellen Förderung ist die nachhaltige Verbesserung der hygienischen Standards und der intensivmedizinischen Versorgung in Kumasi sowie in der Ashanti-Region. Als zweitgrößtes Universitätsklinikum des Landes erfüllt das KATH die zentrale Versorgungs- und Ausbildungsfunktion und ist das wichtigste medizinische Referenzzentrum für die Ashanti-Region und Nordghana sowie Teile der Nachbarländer Burkina Faso, Togo und Elfenbeinküste. Die Ashanti-Region selbst ist mit 5,8 Millionen Einwohnern die bevölkerungsreichste der 16 Verwaltungszonen Ghanas.

Dr. Wolfgang Stefinger (MdB), der sich schon seit vielen Jahren für die deutsch-afrikanische Entwicklungszusammenarbeit im Bundestag engagiert, sagte über die Auszeichnung für Dr. Chawey:  „Ich begrüße es sehr, dass die seit 2017 bestehende Klinikpartnerschaft jetzt um die Themen Covid-19 und Mithilfe beim Aufbau eines onkologischen Zentrums erweitert werden konnte und so weiter erfolgreich fortgeführt werden kann.“ Die besondere Auszeichnung bekam Dr. Chawey im April von der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie für seine Verdienste um die internationale Zusammenarbeit und sein großes Engagement. Dem CSU-Bundestagsabgeordneten Dr. Stefinger liegt vor allem die Entschlackung des Bewerbungsprozesses und die Entfernung bürokratischer Hürden am Herzen.

Klinikdirektor Prof. Helmut Friess sagte: „Es sind meist persönliche Brücken, aus denen sich Straßen entwickeln.“ Er kennt Herrn Dr. Chawey aus Ghana seit vielen Jahren und lobt die gut funktionierende Zusammenarbeit vor Ort. Nach Angaben des federführenden Oberarztes, Privatdozent Dr. Dr. Daniel Hartmann, wurden sechs Chirurgen und eine Chirurgin in den neuen Operationstechniken geschult. Der Frauenanteil in der chirurgischen Abteilung des KATH ist bisher sehr gering, nur eine Ärztin arbeitet in der viszeralen Chirurgie. Alle 40 Pflegekräfte, die im OP und in der onkologischen Abteilung arbeiten, wurden gleichermaßen in der Handhabung und Nachsorge, zum Beispiel der Port-Systeme, weitergebildet. Alle im Partnerschaftsprojekt Geschulten haben ihre Fähigkeiten erweitert: So können etwa Chirurgen/innen, die an dem Projekt teilgenommen haben, jetzt neue Verfahren durchführen.

Die praktische Fortbildung der ghanaischen Ärzte/innen in den Aspekten der Intensivmedizin und Krankenhaushygiene ist auch Dr. Nadine Westphal, Bereichsleiterin Klinikentwicklung, ein besonderes Anliegen. Hierzu sind in der Zukunft mehrtägige Schulungen von Ärzten/innen, Pflegepersonal und MTAs des KATHs am Universitätsklinikum rechts der Isar geplant.

Die Verbindung zum Komfo Anokye Teaching Hospital (KATH) in Kumasi in Ghana baut auf einem seit Jahrzehnten bestehenden Kontakt zu einem der Mitinitiatoren des Projekts, Prof. Matthias Richter-Turtur, auf. Bei ersten Besuchen einer Delegation des Klinikums rechts der Isar im Jahr 2017 erfolgten zahlreiche Gespräche mit dem Klinikumsvorstand und Verantwortlichen des KATH sowie mit dem Generaldirektor des Ghana Health Service, Dr. Anthony Nsiah-Asare, und dem Gesundheitsminister Ghanas Hon. Kwaku Agyemang Manu. Dabei wurden die Ziele des Projektpartners definiert und entsprechende Pläne ausgearbeitet.

Durch eine Problem- und Bedarfsanalyse mit den Mitarbeiter/innen des KATH konnte ermittelt werden, dass unter anderem die Implantation von systemisch-venösen Portsystemen eine zeitlich und finanziell realisierbare Maßnahme wäre, um die Versorgung krebskranker und mangelernährter Patienten/innen zu verbessern. Durch eine konsequente Schulung von Chirurgen/innen und Pflegekräften zur operativen Implantation und Handhabung von Portsystemen konnte ein wichtiger Beitrag zur Patientenversorgung geleistet werden. Zukünftig wird ein Ausbau des onkologischen Zentrums geplant.

 

Weiterführende Informationen:

Förderprogramm Klinikpartnerschaften – Partner stärken Gesundheit:
Das Förderprogramm KlinikpartnerschaftenPartner stärken Gesundheit wurde vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gemeinsam mit der Else Kröner-Fresenius-Stiftung als ein wichtiger Beitrag zu globaler Gesundheit im Kontext deutscher Entwicklungszusammenarbeit initiiert. Seit 2016 unterstützt es mit großem Erfolg Akteur*innen aus dem deutschen Medizin- und Gesundheitsbereich darin, ihre Partnerschaften mit medizinischen Einrichtungen in Ländern niedrigen und mittleren Einkommens aufzubauen und umzusetzen. Das Programm wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH durchgeführt. Der Fokus liegt dabei auf Fort- und Weiterbildung.

 

Klinikum rechts der Isar/Klinik und Poliklinik für Chirurgie:

Das Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München widmet sich mit 1.161 Betten und rund 6.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Krankenversorgung, der Forschung und der Lehre. Jährlich profitieren rund 65.000 Patientinnen und Patienten von der stationären und rund 265.000 Patientinnen und Patienten von der ambulanten Betreuung. Das Klinikum ist ein Haus der Supra-Maximalversorgung, das das gesamte Spektrum moderner Medizin abdeckt. Seit 2003 ist das Klinikum rechts der Isar eine Anstalt des öffentlichen Rechts des Freistaats Bayern.

 

„Wissen schafft Heilung“ – das ist der Leitsatz der Medizin an der TU München. Er steht für eine besonders enge Verbindung zwischen medizinischer Forschung und Versorgung der Patienten: Jede neue Erkenntnis der Ärzte und Wissenschaftler kommt hier den Patienten möglichst direkt zugute. Und die Anforderungen, die die Ärzte in ihrer täglichen Arbeit für die Patienten erfahren, wirken sich wiederum auf die Zielsetzung der Forschungsprojekte aus. So arbeiten die Ärzte und Wissenschaftler von Klinikum rechts der Isar und Fakultät für Medizin Hand in Hand daran, sowohl den Patienten von heute als auch denen von morgen bestmögliche Hilfe anbieten zu können. Mit dieser Philosophie ist die Medizin der TUM international erfolgreich: Das Klinikum rechts der Isar und die Fakultät für Medizin der TUM stehen gemeinsam für Medizin mit weltweitem Renommee – in Patienten-versorgung, Forschung und Lehre.

 

Die Klinik und Poliklinik für Chirurgie beinhaltet die Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Transplantationschirurgie. Unter der Leitung von Prof. Dr. Helmut Friess betreut unser Team aus rund zehn spezialisierten Oberärzten und 30 Fach- und Assistenzärzten sowie einer hochmotivierten Pflege unsere Patientinnen und Patienten umfassend und individuell. Unsere Klinik ist ein von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziertes Darmkrebs- und Pankreaskarzinomzentrum. Wir sind Teil des zertifizierten Onkologischen Zentrums des Klinikums rechts der Isar. Darüber hinaus sind wir ein von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie ausgezeichnetes Exzellenzzentrum für die operative Behandlung von Speiseröhre und Magen, ebenso sind wir als Exzellenzzentrum für Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse benannt. Durch Spitzenforschung sowie durch die Stiftung Chirurgie TU München und damit verbundene Sonderfinanzierungen bewahrt sich unsere chirurgische Klinik einen technologischen Vorsprung gegenüber anderen Kliniken.

 

Stiftung Chirurgie TU München:

Die Stiftung Chirurgie TU München ist eine Stiftung des bürgerlichen Rechts, anerkannt durch die Regierung von Oberbayern (Az. Regierung von Oberbayern: 12.1-1222.1M/C-11). Ziel der Stiftung ist die finanzielle Unterstützung der Klinik und Poliklinik für Chirurgie am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München. Die Stiftung ermöglicht über Spenden von Privatpersonen, Patientinnen und Patienten, die Weiterentwicklung der Klinik und Poliklinik für Chirurgie und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in vielfältiger Art und Weise zu fördern. Sie setzt sich beispielsweise ein für Forschung und medizinischen Fortschritt, gut aus- und weitergebildetes Personal sowie bauliche Erneuerungen. Jede Spende ist willkommen. Sie erhalten eine steuerlich absetzbare Spenden-bescheinigung.

Für Rückfragen steht zur Verfügung:
Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München – Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Direktion Chirurgie, Univ.-Prof. Dr. med. Helmut Friess
Tel.: +49 89 4140- 2121, E-Mail: helmut.friess@tum.de

 

Univ.-Prof. Dr. med. Helmut Friess,

Klinik und Poliklinik für Chirurgie am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München